Objektivität in der Schwebe – Eine sinnlich-intellektuelle Reflexion über Wissenschaftsgläubigkeit
Den Wissenschaften, insbesondere den Naturwissenschaften, wird seitens Politik und Öffentlichkeit zugeschrieben, dass sie auf politische und nationalökonomische Fragen eine Antwort haben. Eine Antwort, die auf objektiven wissenschaftlichen Fakten beruht und daher als Legitimation für gesellschaftliches Handeln im Sinne einer nicht hintergehbaren Wahrheit anerkannt werden muss. Gerade die Erfahrungen in der Pandemie haben gezeigt, dass wissenschaftliche Befunde und daraus abgeleitete Forderungen in ein Spannungsverhältnis zu demokratischen Klärungs- und Entscheidungsprozessen treten können.
Die gesellschaftlich verankerte Vorstellung objektiver Erkenntnis im Sinne von «Wahrheit» ist weit verbreitet und hat umso mehr Konjunktur je unwägbarer die Gegenwart und die unmittelbare Zukunft erscheinen mag. Diese Form der Wissenschaftsgläubigkeit resultiert auch aus einem Narrativ, in dessen epistemologischen Mittelpunkt das Experiment steht.
Der Workshop zielt darauf, scheinbar objektive Fakten in einen diffusen Schwebezustand zu bringen. Die Teilnehmer*innen werden auf provokative Art und Weise dazu eingeladen, den Objektivitäts- und Wahrheitsanspruch wissenschaftlicher Fakten zu diskutieren. Im Rahmen des Kulturtags wird dies in einer digitalen Form angeboten, die sich zugleich als Einstimmung auf die Durchführung im realen Raum (Campus Muttenz) im Dezember versteht.
Zum Team
Tibor Gyalog (Physiker), Christine Rieder (Dozentin für Kunst und Design), Gabriel Imthurn (Musiker), Sylvia Bach (Musikerin und Psychologin) und Tomas Dratva (Musiker)
Idee, Leitung: Tibor Gyalog und Christine Rieder
Konzeption, Texte, Musikalische Beiträge: Alle
Durchführung am 20. Oktober: Tibor Gyalog (digital)
Durchführung am 17. Dezember: Alle (vor Ort, CMU 8. Stock)
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